Rückblick auf mein Laufjahr 2017
Und wieder ist ein Jahr vorbei. Ein Jahr in dem viel passiert ist – ein neues Lebensjahrzehnt, eine berufliche Veränderung, ein Standortwechsel sowie viele läuferische Ziele und Erfolge. Bevor mit dem Jahreswechsel alles wieder zurück auf „Start“ geht, möchte ich trotz hektischen Jahresendspurts kurz inne halten und zurückblicken auf das Jahr. Mein Laufjahr 2017.
MOTIVATION & HÖHENFLÜGE
Nach einem eher durchwachsenen Laufjahr 2016 wollte ich in 2017 endlich wieder Gas geben. Mit zielgerichtetem Training wie Intervalltraining und Tempoläufen wollte ich schneller werden. Und wie in jedem Jahr hatte ich geplant die Anzahl Laufkilometer im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu erhöhen.
Demzufolge startete ich hochmotiviert ins neue Jahr und konnte in den ersten drei Monaten des Jahres auch mit einem abwechslungsreichen Mix aus Laufen, funktionellem Krafttraining und alternativem Ausdauertraining einen guten Grundstein für die Laufsaison legen.
Durch einen Jobwechsel im April und vorübergehendem Pendeln zwischen zwei Wohnorten kündigte ich meinen Vertrag im Fitnessstudio und setzte den Fokus erst einmal komplett auf das Laufen. Um die letzte Stabilität nicht aus dem Körper zu verlieren, machte ich Freeletics als Ergänzung zu den unzähligen Laufkilometern.
Die erhöhten Laufumfänge zeigten ihre Wirkung. Meine Ausdauer wurde merklich besser, ich konnte mein Tempo Woche für Woche steigern und hatte durch 4-5 Laufeinheiten pro Woche plötzlich ausreichend Raum für ein strukturiertes Training bestehend aus Tempoläufen, lockeren Dauerläufen, Intervalleinheiten und langsamen langen Läufen.
So kam es, dass ich das ganze Jahr bis auf zwei kleine Hänger aufgrund von Ziellosigkeit und Post-Marathon-Fatigue (aber später mehr dazu) durchgängig hochmotiviert war und mein Lauftraining durchgezogen habe.
Gegen Ende des Jahres, mit Eintreffen der dunklen und kalten Winterzeit, zieht es mich nun wieder vermehrt ins Fitnessstudio. Dennoch liegt der Fokus nach wie vor auf dem Laufen und wenn das Wetter es draußen nicht zulässt, dann geht es eben auf’s Laufband.
STOLPERSTEINE & WEHWEHCHEN
Im Vergleich zum Vorjahr bin ich in diesem Jahr von jeglichen großartigen Hindernissen und Wehwehchen verschont geblieben. Hier und da hat mir zwar eine Erkältung ein paar trainingsfreie Tage beschert, aber anders als in 2016 waren diese eigentlich immer nach spätestens zwei Wochen erfolgreich bekämpft und zogen sich nicht mehr über mehrere Wochen.
Auch Muskeln und Sehnen haben das deutlich höhere Laufpensum in 2017 erstaunlich gut verkraftet. In der Marathonvorbereitung führten ein Paar Einlagen mit zu vielen Laufkilometern auf dem Buckel und die langen Läufe zwar erstmalig zu Knieproblemen. Diese konnte ich aber mit Kinesiotape, der Black Roll und ein paar strategisch klug verteilten Ruhetagen nach den langen Läufen gut händeln.
LAUFVERANSTALTUNGEN & WETTKÄMPFE
Hinsichtlich geplanter Laufveranstaltungen und Wettkämpfen lag mein Fokus im ersten Halbjahr 2017 auf meiner Halbmarathon-Bestzeit. Ziel war es, meine Pace über die Distanz endlich einmal merklich steigern zu können. Daher standen ab Anfang des Jahres die Halbmarathons in Berlin und in Leverkusen als Ziel meines Trainings auf der Agenda.
Der Start in die Laufsaison mit dem Halbmarathon in Berlin gelang mir schon einmal deutlich besser als jemals selbst von mir erwartet. Nachdem ich meine Bestzeit auf der schnellen Haupstadtstrecke deutlich verbessern und meine anvisierte Zielzeit sogar noch einmal unterbieten konnte, war mein Ehrgeiz entfacht. Für den zweiten Halbmarathon in Leverkusen setzte ich mir also große Ziele und konnte dank zielgerichteten Lauftrainings meine Bestzeit gut zwei Monate nach Berlin noch einmal stark verbessern und trotz schwieriger Bedingungen wieder um einiges schneller ins Ziel laufen als auf der Startlinie noch angenommen.
02. April 2017: Halbmarathon Berlin – 02:24:11 (PB)
21. Mai 2017: Sportscheck Stadtlauf, Köln (10 km) – 01:03:37 (PB)
11. Juni 2017: EVL-Halbmarathon, Leverkusen – 02:16:02 (PB)
Nachdem ich in der ersten Jahreshälfte meine läuferischen Ziele für das Jahr weitestgehend erreicht hatte – Halbmarathon-Bestzeit sogar zweimal verbessert und bis dato so viele Laufkilometer gelaufen wie nie zuvor – fiel ich im Sommer in ein kleines Motivationsloch. Nachdem ich im ersten Halbjahr fast durchgängig einem Trainingsplan mit einem konkreten Ziel gefolgt bin, war ich auf einmal planlos. Das Laufen machte mir nach wie vor unglaublich viel Spaß und ich konnte meine Zeiten auf meinen Trainingsstrecken weiter verbessern. Nichtsdestotrotz fehlte mir ein Ziel.
Als allererstes ging die Anmeldung für den Köln Halbmarathon raus. Nachdem es bereits zweimal in diesem Jahr geklappt hatte, wieso sollte ich nicht noch ein drittes Mal meine Halbmarathon-Bestzeit angreifen? Doch irgendwie reichte mir mein neues Ziel nicht aus. Ich wollte etwas Größeres, etwas für mich komplett Neues, etwas Herausfordernderes. Und somit fiel die Entscheidung mich in diesem Jahr doch noch an der Königsdistanz des Laufens zu versuchen, dem Marathon in Frankfurt.
Und somit stand das zweite Halbjahr ganz unter dem Stern der Marathonvorbereitung mit starkem Fokus auf den langen Läufen. Den Halbmarathon in Köln lief ich aus der Marathon-Vorbereitung und konnte trotz einer miserablen Renneinteilung doch noch knapp ein neue Bestzeit erlaufen. Tatsächlich hätte ich mit einem defensiveren Start in den Lauf eine deutlich bessere Zielzeit erreichen können, aber aus Fehlern lernt man und es braucht schließlich noch Ziele für das nächste Jahr.
Als großen Saisonabschluss konnte ich dann schließlich den Marathon in Frankfurt erfolgreich finishen. Auch wenn mich auf der Strecke die Höhen und Tiefen eines Marathons rücksichtslos heimsuchten, konnte ich letztlich glücklich die Ziellinie überqueren und weiß heute, das wird nicht mein letzter Ganzer gewesen sein.
01. Oktober 2017: Köln Halbmarathon – 02:15:27 (PB)
29. Oktober 2017: Frankfurt Marathon – 05:08:22 (PB)
MEIN JAHR IM RÜCKBLICK
Insgesamt bin ich mit meinem Laufjahr 2017 mehr als zufrieden. Ich konnte meine Ziele erreichen und habe mich erfolgreich der Königsdisziplin, dem Marathon, gestellt.
Auch in diesem Jahr konnte ich wieder viel über mich und meinen Körper lernen. Der Fokus auf’s Laufen in Verbindung mit ein wenig Functional Training für ausreichende Körperspannung und Stabilität bringt mich läuferisch sehr viel weiter als ein buntes Potpourri aus Laufen, alternativem Ausdauertraining, Functional Training, Krafttraining und allem worauf ich so Lust habe. Diese Erkenntnisse gilt es für das neue Jahr zu verarbeiten und in meinem Training bestmöglich einzusetzen, ohne dass ich den Spaß am Training verliere.
Nachdem ich nach dem Marathon Ende Oktober meine Laufumfänge deutlich zurückgefahren habe und meinem Körper ein wenig Ruhe gegönnt habe, geht es jetzt im Dezember nun wieder mit Vollgas weiter. Die ersten Ziele für 2018 sind gesetzt und dafür gilt es sich vorzubereiten.
Ich wünsche euch allen einen guten Jahresausklang und kommt gut ins neue Jahr 2018!
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