Rückblick auf mein Laufjahr 2019

Und wieder einmal ist es soweit. Der Jahreswechsel steht kurz bevor, das letzte Stündlein des Jahres 2019 hat geschlagen und ab Mitternacht dürfen wir ein neues Jahrzehnt begrüßen.

Wie auch schon in den vergangenen Jahren (2018, 2017 und 2016) nehme ich mir die Zeit, um zurückzublicken und Resümee zu ziehen. 2019 war ein lauftechnisch ein verrücktes und aber auch erfolgreiches Jahr. Ich bin mehr als dankbar, dass sich läuferisch in diesem Jahr alles irgendwie gefügt hat und ich jeden Wettkampf so durchziehen konnte, wie ich es mir gewünscht habe.
Aber fangen wir lieber mal am Anfang an und den macht bekanntlich der Januar.

MOTIVATION & HÖHENFLÜGE

Mein Jahr startete mit meinem Operationsmarathon, um dem leidigen Thema Lipödem an den Kragen zu gehen. Am 8. Januar lag ich das erste Mal auf dem Operationstisch und durfte mit locker-leichten Unterschenkeln nach Hause gehen. Am 25. Februar folgte die Operschenkel-Operation, die das neue Beingefühl noch einmal intensivierte. Den Abschluss machte meine Arm-Operation am 18. April, wodurch auch endlich meine unangenehmen Lipödem-Schmerzen in den Armen ein jähes Ende.

Ich hatte es zwar gehofft, aber als ich dann merken durfte, welch neues Laufgefühl mir die Operationen bescherten, war meine Laufliebe neu entfacht. Ich konnte recht schnell nach den einzelnen Operationen wieder ins Laufen starten und sogar bereits fünf Wochen nach meiner zweiten Bein-OP auf zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen meine Bestzeit auf der Halbmarathon-Distanz pulverisieren.

Dieses neu gewonnene Laufgefühl ließ mich neue Wettkampfpläne schmieden. Ich wollte noch häufiger auf meiner Lieblingsdistanz, dem Halbmarathon, starten und im Oktober nahm ich mir vor, mich nun doch noch einmal an die Königsdistanz, den Marathon zu wagen.

STOLPERSTEINE & WEHWEHCHEN

So toll das Laufjahr für mich auch verlaufen ist, natürlich gab es auch die ein oder anderen Hürden. Gerade wenn die Laufkilometer ansteigen, dann sind die typischen Läuferverletzungen nicht weit. Und auch mich ereilte hier und da das ein oder andere Wehwehchen. Glücklicherweise konnten mich diese nicht langfristig aus der Bahn werfen. Und nach kurzer Trainingspause und ein wenig mehr Zuwendung für die geschundenen Haxen konnte ich wieder durchstarten.

Nach meinen beiden Halbmarathons kurz nach meinen Bein-Operationen und ohne großartiges Training, geschweige denn Stabi-Training, meldete sich mein Knie lautstark. Dank eines guten Schmerz- und Physiotherapeuten weiß ich mittlerweile, dass die Schmerzen von einer stark verkürzten und verhärteten Oberschenkelmuskulatur kommen. Heute merke ich, wenn das Knie wieder beginnt Probleme zu machen und intensiviere mein Stretchingprogramm. Dann ist nach wenigen Tagen alles wieder paletti.

Während meiner Marathonvorbereitung und den gesteigerten Laufumfängen meldete sich ein für mich ganz neues Körperteil, die Wade. Leider bekam ich das Problem nicht so gut in den Griff wie mein Knie. So musste ich in den letzten Wochen der Vorbereitung auf Frankfurt einige Trainingseinheiten sausen lassen oder anpassen. Intervalle waren nicht mehr drin und kurze Dauerläufe ließ ich ausfallen, um mich auf die wichtigeren langen Läufe fokussieren zu können. Pünktlich zum Marathon lief es dann aber mit getapter Wade wieder richtig gut und nach der Ruhephase nach dem Marathon ward der Schmerz nie wieder gesehen.

LAUFVERANSTALTUNGEN & WETTKÄMPFE

2019 war reich an Laufveranstaltungen. Ich hatte bereits drei Halbmarathons lange vor der Gewissheit über meine Operationen geplant. Und nachdem die ersten Wettkämpfe nach meinen Operationen so gut liefen, meldete ich mich kurzerhand noch für den Vivawest Halbmarathon im Mai an, um die zweimonatige Wettkampfpause bis zu meinem alljährlichen Highlight, dem EVL Halbmarathon, zu überbrücken.

31. März 2019: Venloop, Venlo (Halbmarathon) – 02:12:43 (PB)
7. April 2019: Halbmarathon Berlin – 02:10:51 (PB)
19. Mai 2019: Vivawest Halbmarathon, Gelsenkirchen – 02:18:20
16. Juni 2019: EVL Halbmarathon, Leverkusen – 02:16:57

Die zweite Jahreshälfte stand ganz unter dem Stern der Vorbereitung für den Frankfurt Marathon. Auf dem Weg dorthin lief ich eine Bestzeit auf der 10 km-Distanz, die tatsächlich nicht ganz genau vermessen war und somit hatte es endlich für die 10 km in unter einer Stunde gereicht.

16. August 2019: Sportscheck Stadtlauf, Köln (10 km) – 01:00:07 (PB)
8. September 2019: Halbmarathon auf der Kö, Düsseldorf – 02:13:45
13. Oktober 2019: Halbmarathon Köln – 02:15:53
27. Oktober 2019: Frankfurt Marathon – 04:52:46 (PB)

MEIN JAHR IM RÜCKBLICK

Rückblickend war es ein erfolgreiches Laufjahr. Nie hätte ich mir zu träumen gewagt, dass ich trotz meiner Operationen meine geplanten Läufe so gut hätte durchziehen können. Kein Wettkampf musste dran glauben, jedes Mal konnte ich planmäßig an der Startlinie stehen und meistens mit einem Lächeln ins Ziel laufen. Ich konnte meine Bestzeiten verbessern und habe endlich meinen zweiten Marathon finishen können.

Ich bin gespannt, was das neue Jahr bereit hält und wünsche allen meinen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahrzehnt!

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